18 Mai 2024
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Sowohl sein Ehrgeiz in vieler seiner Kickbox-Weltmeisterschaften, seine Bescheidenheit, als auch seine Aufrichtigkeit sprechen für die Vorbildrolle, die Gökhan Arslan verkörpert, mit dem wir eine sehr nette Unterhaltung führen durften. Ehrgeiz, Disziplin und Respekt sind die wesentlichen Werte, die unser Sportler zunächst erwähnte und uns außerdem von seinen erfolgreichen und inspirierenden Geschichten erzählte.

 

Lernen wir Sie zunächst einmal kennen

Ich bin 1976 in Erzincan geboren. Bis 1992, d.h. bis zu meinem 16. Lebensjahr ging ich dort auf das Industrietechnische Gymnasium. Nach dem Erdbeben am 18. März 1992 sind wir zu unseren Verwandten nach Deutschland gezogen. Zunächst zog ich nach Stuttgart-Esslingen und fing das Arbeiten an. Ab 2009 begann mein Leben als professioneller Sportler.

 

Wann fingen Sie mit dem Kickboxen an und wie lange machen Sie bereits diese Sportart?

Ich begann mit dem Kickboxen im September 2000 in Nürtingen. Am Anfang nur als Amateur, 3 Monate später kam ein Angebot zu einem Kampf, daraufhin fing meine Reise an.

 

Können Sie für die Laien unter unseren Lesern von der Philosophie des Kickboxens erzählen? Was sind hierbei die Besonderheiten?

Die größte Besonderheit im Kickboxen ist der Respekt und die Disziplin dem Gegenüber. Eine Sportart, die Respekt voraussetzt, nicht einfach das Schlagen eines Menschen. Eine Sportart mit Regeln und Gesetzen, die nur im Ring ausgeübt werden kann. Es benötigt hartes Training und Disziplin. Disziplin, gegenseitiger Respekt und Toleranz sind ganz wichtig. Es beeinflusst die eigene Entwicklung sehr stark. Das Gehirn muss schnell und agil arbeiten können. Aus diesem Grund werden Kindern mit Konzentrationsschwäche stets Individualsport empfohlen. Es steigert ebenso die Intelligenz.

 

Wie wir wissen haben Sie viele Meisterschaften gewonnen. Können Sie von diesen etwas erzählen?

2006 bin ich Weltmeister der Profis geworden. Mein Leben hat sich eben danach verändert. 2003 nahm ich bei der Weltmeisterschaft der Amateure in Irland teil mit der türkischen Nationalmannschaft. Das war ein Wendepunkt in meinem Leben und der Übergang zu den Profis, wo ich viele Kämpfe bestritt. Entsprechend der Zahl und Scores erhielt ich ein Angebot für einen Kampf um einen Weltmeistergürtel.

 

Nach dem Sieg erhielt ich meinen ersten Weltmeistergürtel 2006. 2010 gewann ich meine größte Meisterschaft. 2011 verteidigte ich meinen Titel als Weltmeister. 2012 gewann ich auch einen Gürtel und wollte eigentlich ein Jubiläum feiern. Jedoch gab es 2013 noch einen offenen Gürtel, der Verband hatte sonst keine weiteren Gürtel zu vergeben und motivierte mich, diesen auch zu holen. In diesem Kampf gewann ich mit einem K.O. in der 4. Runde, gewann den 4. der großen Weltmeistergürtel und verabschiedete mich vom Ring.



Ihre Kinder gehen nun auch Ihren Weg und bestreiten ihre Meisterschaften.

Deniz ist als jüngster Weltmeister in die Geschichte eingegangen. Er gewann mit 11 Jahren die Weltmeisterschaft. In der Arena in Karlsruhe gewann er unter den tausenden von Internationalen als 11-jähriger in einer Altersgruppe von 13-jährigen. Die Zwillinge Taylan und Selina sind 2013 in Köln im Alter von 13 Jahren Meister geworden. Deniz hat später die Kategorie und in die professionelle Liga gewechselt. 2015 wurde er Deutscher Meister, im selben Jahresende Europameister und 2016 wurde er mit dem Sieg des größten Weltmeistergürtels als der jüngste Weltmeister eingetragen. 2016 sind Deniz und Taylan in der sog. Kickbox-Olympiaden-Arena Weltmeister geworden. Im Moment fokussieren sie sich auf ihre Schule, danach machen sie dort weiter, wo sie aufgehört haben.

 

Was können Sie unseren Lesern für Tipps geben, die mit Sport beginnen möchten? Gibt es bestimmte Bedingungen für das Kickboxen oder kann das jeder machen?

Hierfür gibt es keine Bedingungen. Ich hab in meiner Schule einen 56-jährigen, der Deutscher Meister geworden ist. Man darf nicht denken, dass man zu alt ist, wer möchte, schafft es auch. Wichtig ist der Glaube und der Wille. Wer beginnt, muss nicht damit rechnen, dass man kämpfen muss. Sport wirkt sich stets positiv auf ihr Berufs- und Privatleben aus.

 

Die Tiger-Sportakademie Nürtingen hat letztens sein 1-jähriges gefeiert. Wir berichteten auch in unserer Zeitschrift davon. Können Sie uns mehr davon erzählen? Wird nur Kickbox unterrichtet oder gibt es auch andere Sportarten zur Auswahl?

Ja, es war das 1-jährige, aber das 6. Jahr meiner Schulen. 2012 hatten wir die Tiger-Sportakademie gegründet. In 6 Jahren haben wir mehr Erfolg geschaffen als Schulen, die bereits seit 25 Jahren existieren. Das war natürlich nicht mein alleiniger Verdienst. Meine Kinder haben hier einen großen Beitrag dazu geleistet. Meine Ehefrau Meliha Arslan und mein Trainer Tomy Punch haben mir auch viel geholfen. Tomy kümmert sich in der Schule um die Kinder, als wären sie seine eigenen. Wir haben ein Stadion in Nürtingen erworben und in eine Schule umgewandelt. Es wurde zu einer der größten Schulen in Deutschland. Nicht nur Kickboxen, es gibt auch Boxen und Krav Maga, Kinderkarate und Kinderboxen. Es gibt sehr viele Arten. Wir haben ein Lehrerteam von 12 Personen. Die Schule arbeitet sehr organisiert, wir haben eine gute Arbeitsteilung.

 

Gibt es eine letzte Message, die Sie an unsere Baden Haber Leser vermitteln möchten?

Wir haben eine enge Beziehung zu Baden Haber. Sie berichteten stets über unsere Meisterschaften und unser Sportler-Dasein. Hierfür bedanke ich mich sehr. Jede Ausgabe kommt auf meinen Bürotisch. Eine derartige Arbeit muss man immer aus Überzeugung unterstützen. Ich wünsche Baden Haber viel Erfolg für die Zukunft.

So kurz vor dem Neujahr nahmen wir, Baden Haber, im Empire Club Breisach an einer großartigen Nacht teil. Nach einigen grandiosen Shows spielte schließlich der Star des Abends – Rafet El Roman – seine von allen leidenschaftlich mitgesungenen Lieder. Am Ende des Abends konnten wir eine herzliche Unterhaltung mit ihm führen.

 

  1. Seit Jahren schon sind Sie ein gern gehörter Künstler. Gibt es Prinzipien in Ihrem Job, von welchen Sie niemals abweichen? Was sind Ihre Grundsätze für einen dauerhaften Erfolg?

Es gibt nur einen Weg zum Erfolg und dieser ist kein Geheimnis. Der beste Weg hierfür ist es Songs zu schreiben, die man zu jeder Zeit gerne hört. Werke zu erschaffen, die Menschen nicht vergessen können; die in die Welt der Menschen eintreten. Ich habe das in meiner 25-jährigen Karriere sehr oft geschafft. Alle Werke, die ich heute Abend gesungen habe, kann jeder auswendig. Auf diese Weise bin ich in ihre Welten eingetreten. Aber natürlich habe ich diverse Geschichten auf meinem Weg mitbekommen. Der eine sagte „Ich habe zu diesem Lied geheiratet“, der andere „Ich habe zu meiner Trennung immer dieses Lied gehört“. Es gibt noch viele, viele weitere Geschichten.

 

  1. Ihre Musik lebt sozusagen von diesen Geschichten.

 

Unser Ziel ist es, immer zu teilen. Je größer die Masse ist, die wir mit unseren Liedern erreichen, desto glücklicher werden wir. Das ist unsere Nährquelle. Die schönste Nährquelle für einen Künstler ist es, egal was er auch tut, dass die Menschen dies teilen, die selben Gefühle teilen; dass man einen Spiegel in ihre Welt halten kann.

 

  1. Arbeiten Sie bereits an einem neuen Album? Gibt es neue Projekte?

 

Ich bin gerade dabei. Mein 13. Solo Album wird im April 2018 erscheinen. Ich habe große Erwartungen an das Jahr 2018. Es gibt neben der Produktion des neuen Albums auch die Arbeit an einer TV – Castingshow. Ich habe neue Talente persönlich verfolgt und versucht sie soweit ich kann zu unterstützen. Nun haben wir darüber eine TV-Show geschaffen. Momentan setzen wir uns mit Sendern zusammen. Als Ausstrahlungszeitraum haben wir zunächst den Sommer 2018 anvisiert. Das alles ist sehr aufregend für mich. Jetzt muss ich nur noch meine große Liebe finden, dann ist es ein einwandfreies Jahr für mich. Seit langer Zeit schon bin ich ein Solo-Künstler. (Gelächter)

 

  1. Neben Ihrer Musik sind Sie auch für Ihre Filmprojekte bekannt. Gibt es in der nächsten Zeit ein Projekt in diesem Bereich?

 

Filmprojekte sind auch immer ein großer Wunsch von mir. Ich liebe sie. Jedoch steht die Musik an erster Stelle, daher kann ich mich dem ganzen nicht so einfach widmen. Dennoch ist der Plan eines Kinofilms noch immer in meinem Hinterkopf. Es wird der Tag kommen, an dem ich etwas auf der Leinwand präsentieren werde.

 

  1. Wie finden Sie die türkische Pop-Musik-Szene unserer Zeit? Denken Sie, dass die türkische Pop-Musik seit den 90’ern die alte Pracht verloren hat?

 

Wir haben der türkischen Musik aus den 90’ern sowohl auf emotionaler als auch auf wirtschaftlicher Ebene so einiges beigetragen. Heutzutage versuchen die meisten nur der alten Musik etwas Neues hinzuzufügen. Und mit den Sozialen Medien kann man so vieles manipulieren. Die 90’er waren die schönsten und kreativsten Jahre. Egal wen Sie aus der Musikszene heute fragen, jeder wird Ihnen Erinnerungen aus den 90’ern erzählen. Die Musik hatte einen Wert. Alben hatten einen Wert. Jetzt ist es nicht mehr so.

 

  1. Ich denke, das gleiche gilt nicht für Kinofilme. Dieses Problem hat sich nur in der Musik realisiert.

 

Die türkische Filmproduktion hat natürlich nicht an Wert verloren, jedoch denke ich auch, dass sie noch nicht ihren höchsten Punkt erreicht hat. Es gibt viele Filme, die innerhalb der Türkei großes Ansehen erreichen, jedoch können wir bei Preisverleihungen keinen Erfolg erzielen. In der Serienproduktion sind wir sehr erfolgreich. In dem Bereich gehören wir zu den besten der Welt.

 

  1. Zum Schluss: Wir als Baden Haber sind eine zweisprachige Zeitschrift. Wir versuchen zwischen der türkischen und deutschen Kultur eine Brücke zu bilden und bemühen uns darum, die zwei Kulturen zu vereinen und die türkische Kultur den Menschen näher zu bringen. Gibt es etwas, das sie unseren Lesern mitgeben möchten?

 

Die Menschen sind nicht nur integriert, sie befinden sich in einem dauerhaften Dialog. Ethnie, Religion und Farbe spielen dabei keine Rolle. Menschen müssen in ständiger Kommunikation stehen. Wenn wir dies nicht schaffen, wird es stets Diskriminierung und Kälte zwischen den Menschen geben. In unserem Zeitalter ist dies einfach notwendig.

 

Wir bedanken uns für diese herzliche Unterhaltung mit Ihnen.

Ein Portrait voller Erfolge: Prof. Dr. Ali Yarayan

 

Letzten Monat haben wir uns mit einer Persönlichkeit getroffen, die uns bewiesen hat, dass Erfolg kein Zufall ist, sondern durch Zielstrebigkeit, Sorgfalt und Disziplin erreicht werden kann. Die Reportage führten wir mit Herrn Prof. Dr. Ali Yarayan, der uns seine Perfektion im türkischen und deutschen Recht aufgrund seiner umfangreichen Erfahrungen im Studium und Berufsleben vor Augen führte; das außerordentliche angenehme Gespräch führten wir in seiner Müllheimer Anwaltskanzlei und konnten feststellen, wie er seine inspirierende Arbeitsmoral mit seiner bescheidenen Natur verbindet.

 

Dürfen wir um einen kurzen Lebenslauf bitten? Wo sind Sie geboren, wo haben Sie Ihre Kindheit verbracht?

 

Geboren und aufgewachsen bin ich in Müllheim. Ich bin als Sohn eines Bauarbeiters im Jahre 1976 geboren. In meiner Familie bin ich der älteste von 3 Geschwistern. Angeschlossen haben sich die Schullaufbahn und die Universität.

 

An welcher Universität haben Sie studiert?

 

Mein Studium habe ich 1995 hier an der Universität Freiburg begonnen und 2000 abgeschlossen. 2002 habe ich dann mein Referendariat beendet und 2004 meine Doktorarbeit. Meine Dissertation habe ich zum Thema „Der Schutz von Datenbanken im deutschen und türkischen Recht“, also im Bereich des Urheberrechts verfasst.

 

Und wie haben Sie sich dazu entschlossen, den Weg zur Professur weiterzuverfolgen?

 

Ich habe gemerkt, dass mir besonders die wissenschaftliche Arbeit während meiner Doktorarbeit gefallen hat. Drei Tage nach meiner Promotion habe ich meiner Frau gesagt, dass ich weiter machen möchte, mithin Professor werden möchte. Natürlich war sie erst einmal verwundert, hat mich aber auf diesem Weg vollkommen unterstützt. Letztes Jahr habe ich dann an der Universität Erlangen-Nürnberg meine Professur erhalten.

 

Soweit wir wissen, haben Sie einige Aufsätze und Bücher geschrieben? Können Sie uns hierzu Genaueres erzählen?

 

Ich habe sowohl deutsche als auch türkische Veröffentlichungen. Eines meiner Bücher wurde mit dem Titel „Das türkische Zivilrecht – Grundlagenwissen“ veröffentlicht. Im Allgemeinen arbeite ich rechtsvergleichend im Bereich des türkischen und deutschen Rechts.

 

Gibt es in der Anwendung zwischen dem türkischen und deutschen Recht einen großen Unterschied?

 

Im Vergleich zum Verfahrensablauf in der Türkei sind die Urteile nach deutschem Recht viel detaillierter und tiefgehender; so ist es üblich, dass diese 10, 15 sogar 20 Seiten lang sind. In der Türkei gibt es demgegenüber viele Urteile des Kassationshofs, die nur 2 Seiten umfassen.

 

Was ist Ihrer Meinung nach der Grund dafür? Dass es zu viele Prozesse gibt?

 

Der Grund dafür ist ganz bestimmt nicht der Qualitätsmangel. Auch in der Türkei haben wir qualitativ sehr gute Juristen. Es gab allerdings bis ca. Mitte dieses Jahres in der ordentlichen Gerichtsbarkeit nur zwei Instanzen. In Deutschland gibt es außerdem noch die Berufungsgerichte. Es handelt sich also um einen systembedingten Grund. Allerdings hat sich dieser Zustand verändert. Zwischenzeitlich gibt es nämlich auch in der ordentlichen Gerichtsbarkeit der Türkei Berufungsgerichte. Dies dürfte einiges verändern.

Wie haben Sie sich auf den Weg zum Anwalt gemacht? Haben Sie ein Ereignis gehabt, welches Sie dazu verleitet hat?

 

Auf dem Gymnasium gab es zwei Schwerpunktfächer. Das eine war bei mir Latein und das andere Politik. Dort haben wir die deutschen Grundrechte durchgenommen. Die juristische Sprache dort hat mir sehr gefallen. In der 12. Klasse gab es dann an der Universität einen zweitägigen „Tag der offenen Tür“, an denen man konnte an den Vorlesungen teilnehmen konnte. Ich hatte dann als erstes an einer Vorlesung für Medizin teilgenommen. Diese hatte mir aber überhaupt nicht gefallen. Danach habe ich dann eine Vorlesung der Rechtswissenschaften besucht und war begeistert. Sie war sehr systematisch und es herrschte eine sehr geordnete Denkstruktur. Zu diesem Zeitpunkt habe ich mich dann auch für das Jurastudium entschieden. Juristen gehen in ihrer Arbeit sehr in die Tiefe. Dies ist auch im Lateinischen so. Im Fach Latein habe ich meinen Abschluss als Schulbester absolviert. Es ist eine sehr systematische Sprache, die sehr detailgetreu ist. Eine Person hat mir einmal gesagt, „Herr Yarayan, wissen Sie in welchen Unterricht wir hochbegabte Personen schicken? In den Türkischunterricht, denn die türkische Sprache ist genau wie Latein eine Intelligenz fördernde Sprache.“

 

Welche unverzichtbaren Prinzipien gibt es bezüglich Ihrer Arbeit?

 

Ich mag meine Arbeit als Jurist und versuche meine Arbeit mit größter Sorgfalt zu erledigen. In meiner Studienzeit an der Universität hat einmal ein sehr geschätzter Professor zu den zu spät kommenden Studenten gesagt: „Die akademische Freiheit bedeutet nicht, dass Sie dann kommen und gehen können, wann Sie möchten. Vielmehr sollten Sie eine Sache entweder richtig oder gar nicht machen. Wenn Sie also hier sind, hören Sie entweder zu oder kommen erst gar nicht in die Vorlesung”. Für mich waren diese Sätze sehr wichtig. Ich habe sie zu Herzen genommen und sie immer umzusetzen versucht und setze sie immer noch bei jeglicher Art von Arbeit um. Daher möchte ich meine Arbeit immer so perfekt wie möglich erledigen. Insgesamt läuft es auch sehr gut.

 

In Deutschland gibt es sehr viele Mitbürger mit türkischen Wurzeln? Gib es Ihrer Meinung nach auch genügend Anwälte für diese?

 

Meine Beobachtungen sind die, dass es sehr viele Juraabsolventen gibt, die sich nach ihrem Studium um die türkischen Staatsbürger rechtlich kümmern. Ich denke, dass sich diese auch im Bereich der türkischen Rechtssprache weiterentwickeln. Vor allem im Familienrecht, Erbrecht, Mietrecht, Verkehrs- und Strafrecht sind diese tätig. Es gibt allerdings sehr wenige Anwälte, die im Bereich des Wirtschaftsrechts praktizieren.

 

Einige Leser von Baden Haber sind Studenten. Haben Sie für die Jurastudenten oder die, die einmal Jura studieren möchten, eine Empfehlung?

 

Stellen Sie sich vor, Sie wären ein Bauarbeiter. Mein Vater war ein Bauarbeiter. Um eine Mauer zu errichten, braucht er natürlich eine Kelle und z.B. Steine. Unser Handwerkszeug als Juristen ist die juristische Methodenlehre. Diese benötigen Sie z.B. um Gesetzesänderungen zu verstehen oder neue Verträge auslegen zu können. Das kann man sich nicht einfach aus den Fingern saugen. Auslegungsmethoden und Methodenlehre sind deshalb sehr wichtig. Wenn ein Jurist diese nicht zu 100 % beherrscht, wird seine Arbeit nicht reibungslos laufen. Ich würde sagen, dass Studenten hierauf einen Schwerpunkt legen sollten, denn in der Universität wird dies zu wenig durchgenommen. Ferner sollten sie all ihre Arbeit mit höchster Sorgfalt erledigen.

 

Wir bedanken uns für das interessante Gespräch und wünschen Ihnen weiterhin viel Erfolg.

Baden Haber