29 Apr 2024
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Die historische Reihe Nr. 8 – Osmanisches Reich

Geschichte
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Die historische Reihe Nr. 8 – Osmanisches Reich

In unserer historischen Reihe, in der wir von den Anfängen der türkischen Republik im Mittelasien bis hin zur heutigen türkischen Historie erzählen, berichten wir über den siebten Sultan des Osmanischen Reiches, Mehmed II. Er ist allseits bekannt als Fatih Sultan Mehmed und ist derjenige, der Istanbul erobert und somit der türkischen Geschichte eine neue Richtung gegeben hat. Jedoch ist die Eroberung Istanbuls das Thema unserer nächsten Auflage. In dieser Auflage möchten wir verschiedene Fragen beantworten. Was hat Mehmed II. bis zu seiner Eroberung gemacht? Was für ein Mensch war er? Lesen Sie weiter, um den vielseitigen Charakter eines Herrschers kennenzulernen, der in seinen jungen Jahren für viele Erfolge verantwortlich war.  

Die Zeit vor „Fatih“ (= Eroberer) als Mehmed II.

Mehmed II. kam am 30. März 1432 in Edirne auf die Welt. Seine Mutter war Hüma Hatun. Seine Kindheit verbrachte er in Edirne in einem Palast. Wie jeder Prinz sollte er einen Einblick in die Regierungsgeschäfte bekommen und Erfahrungen sammeln. Aus diesem Grund wurde er zum Statthalter nach Manisa berufen. An seiner Seite war sein Erzieher Molla Gurani. Die Staatsgeschäfte waren ein Teil der Verpflichtungen der Prinzen. Außerdem waren sie verpflichtet einen Beruf zu erlernen. Der junge Mehmed wählte die Kanonengießerei. Auch wenn diese Wahl von seinen Interessen für Kriegstechnologie und Militärwissenschaften geleitet war, spielte sie in den nächsten Jahren für das Umzingeln Istanbuls eine wichtige Rolle.

Nachdem er das erste Mal mit 12 Jahren an die Macht gelang und 2 Jahre als Sultan herrschte, übergab er seinen Thron erneut seinem Vater Murad II., da der Staat in eine schwierige Lage geriet. Sein erneuter und endgültiger Thronaufstieg erfolgte 1451 mit 19 Jahren.

Die Neugier an Wissenschaft

Die Erziehung des Mehmed II. war sowohl von der westlichen als auch der östlichen Kultur geprägt. Es ist bekannt, dass er neben seiner Muttersprache die Sprachen Griechisch, Serbisch, Arabisch, Lateinisch, Persisch und Hebräisch sprach und philosophische griechische Werke aus der Antike, die aus dem Arabischen und Persischen übersetzt waren, las. Außerdem bestand sein Interesse an Mathematik und Geometrie. Es bereitete ihm großes Vergnügen sich mit den, zu der Zeit bedeutenden, Gelehrten, Dichtern und Künstlern zu versammeln, mit ihnen zu diskutieren, über interessante Themen zu recherchieren und darüber Schriften zu lesen.

1466 ließ er die Weltkarte des Ptolemäus‘ erneut übersetzen. Die Wissenschaft und Gelehrten waren für ihm von großer Bedeutung, sodass er diese in seinem Palast bewirtete und beschützte. Dabei spielten ihre Religion und Konfession keine Rolle. Den, zu der Zeit berühmten, Astronomen und Mathematiker Ali al-Quschdschi brachte er vom Hofe der Timuriden nach Istanbul. Der berühmte venezianische Maler der Renaissance, Gentile Bellini, kam nach Istanbul, um ein Porträt des Mehmed II. zu zeichnen. Dass Mehmed II. einen berühmten Maler der Renaissance in seinen Palast brachte und für ein Porträt posierte, zeigte seine Offenheit für neue Ideen. Denn der westliche Stil der Kunst war in der Osmanischen Kultur noch nicht ausgeprägt.

 

Dichtung

Mehmed II. schrieb unter dem Künstlernamen Avni viele kunstvolle und metaphorische Gedichte. Dabei war er von der Osmanischen Poesie geleitet. Er schrieb insbesondere über seine Liebe zu Gott. Aus den Gedichten lassen sich sein Interesse an Geografie, Philosophie und Astronomie herauslesen. Das einzige, heute noch erhaltene, Werk des Fatihs ist die Divan-Sammlung. Diese Sammlung enthält etwa 70 Gedichte mit einem bestimmten Versmaß und Reimen. Dieses Werk wurde zum ersten Mal unter dem Namen Avni Divani 1904 in Berlin von G. Jakob gedruckt. In der Sammlung sind Gedichte über Melihi und Ahmed Pascha, in denen diese gelobt werden. Eines dieser Gedichte wurde in die heutige türkische Sprache übersetzt und vereinfacht und lautet sinngemäß folgendermaßen:

Derjenige, der dein Herz bricht, wird es nicht wieder erobern wollen
Derjenige, der aus Liebe zu dir trauert, wird keine Freude mehr verlangen

Die Seele, die sich mit der Luft und dem Boden vermischt und wie Staub gewirbelt wird
Sie wird in keiner Sekunde die Ferne vom Staub des Geliebten wollen

Derjenige, der aus Liebe das Üble nicht sieht, wird keinen Ruhm wollen
Derjenige, der von Menschen fern lebt, wird die Berühmtheit nicht wollen

Derjenige, der Liebeskummer hat, wird nicht nach neuer Liebe suchen
Derjenige, der ein gebrochenes Herz hat, wird keine Schönheit mehr sehen

Du Avni! Die Liebe ist ein unbezahlbarer und ewiger Schatz
Derjenige, der sie gefunden hat, wird nach keinem weiteren Schatz suchen

 

Reorganisation der Staatsverwaltung

Nach der Eroberung Istanbuls veränderte Mehmed II. die Staatsorganisation von Grund auf. Er übergab die Verwaltung der Versammlung der Vertreter des Staatsrates seinen absoluten Stellvertretern, den Großwesiren. Zudem war er für eine detaillierte Aufgabenverteilung verantwortlich. Darunter definierte er die Aufgaben des Finanzdirektors, des höchsten Militärrichters und der weiteren Beamten. Außerdem stärkte er die Hauptarmee und minderte die Abhängigkeit der Provinzgouverneure an den Grenzen. Weiterhin eroberte er die Gebiete, die das Reich während der Zeit des Bayezid I. verlor, erneut und verkündigte seine Herrschaft über den östlichen Rom. Er sorgte für eine reizvolle Stadt Istanbul voller Wissenschaft und Kunst und legte den Grundstein der klassisch-osmanischen Medresen.  

Ein erfülltes Leben

Fatih Sultan Mehmed war bis 1481 an der Macht. In dieser Zeit nahm er nicht nur an 25 Feldzügen teil, sondern kämpfte auch an vorderster Front und ermutigte somit seine Soldaten. Seine Entschlossenheit und sein Wille zeigten sich in der Staatsverwaltung und in seinen Kämpfen. Er verbrachte ein erfülltes Leben voller Wissenschaft, Kunst und Kämpfen. Schließlich starb er am 3. Mai 1481 in Maltepe an den Folgen der Gicht und wurde im Fatih-Mausoleum, das sich neben der Fatih-Moschee befand, begraben.

 

Quellen:

http://www.kimkimdir.net.tr/kisiler/fatih-sultan-mehmed

İnalcık, Halil, Türkiye Diyanet Vakfı İslam Ansiklopedisi, cilt 28, 2003

https://www.turkedebiyati.org/sultan-sairler-avni-fatih-sultan-mehmed/

https://www.wannart.com/fatih-sultan-mehmetin-kaleminden-7-enfes-siir/

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